Ehrenamtliche Vormundschaften Grevenbroich
Gewinnung, Schulung und Begleitung von Ehrenamtlichen Vormündern, sowie die Übernahme von Vormundschaften als Vormundschaftsverein
Seit der Reformierung des Vormundschaftsrecht im Jahr 2023 wurde u.a. neben der Stärkung der rechtlichen Position von Kindern und Jugendlichen* in Vormundschaften, die Förderung von ehrenamtlichen Vormundschaften gestärkt. Die Stadt Grevenbroich kommt dieser Verpflichtung nun hierdurch nach, in dem Sie eine Vereinbarung mit der Diakonie Rhein-Kreis Neuss e.V. eingeht.
Angebot
Beratung, Unterstützung und Begleitung bei:
•allen Fragen rund um die Themen Arbeitsmarkt und Qualifikation sowie zu dem Thema Arbeitserlaubnis
•der Anerkennung von aus dem Herkunftsland mitgebrachten Abschlüssen, Diplomen und berufsrelevanten Erfahrungen
•der Erstellung von Bewerbungsunterlagen
•Antragstellungen (Jobcenter, Arbeitsamt, Weiterbildungen etc.)
•dem Zugang zu Sprach- und Integrationskursen
•Arbeitsausbeutung (zu wenig Lohn, kein Arbeitsschutz, unzulässige Arbeitsbedingungen, etc.)
•Themen wie Wohnen, Gesundheit u.a.
Ziel des Angebots
Ziel der Zusammenarbeit in den nächsten drei Jahren ist es sozial engagierte und an Ehrenamt interessierte Personen durch gezielte Informationen und durch gezielte Werbemaßnahmen anzusprechen, zu motivieren und am Ende für die Übernahme einer ehrenamtlichen Vormundschaft zu gewinnen, zu schulen und nach der Übernahme zu beraten und zu begleiten!
Zielgruppe
Hierbei gibt es verschiedene Gruppen von Interessierten:
-Bürgerschaftlich bzw. sozial engagierte Personen
-Pflegeeltern
-Nahestehende Familienangehörige des jungen Menschen
-Vertrauenspersonen aus dem sozialen Umfeld des jungen Menschen
Gewinnung von ehrenamtlichen Vormündern
Es gilt zunächst das Angebot bekannt zu machen und sich mit bestehenden Strukturen in GV zu vernetzen.
Darüber hinaus werden regelmäßig Informationsveranstaltungen und weitere Angebote wie Einzelgespräche für interessierte Ehrenamtliche angeboten.
Ein weiterer wesentlicher Faktor ist es die Eignung von Ehrenamtlichen zu überprüfen und festzustellen.
Qualifizierung der ehrenamtlichen Vormünder
Hat man geeignete Interessierte gefunden, dann werden diese im nächsten Schritt qualifiziert.
Thematische Schwerpunkte in den vorbereitenden Schulungen sind vor allem:
-Grundlagen der Vormundschaft
-Rechte und Pflichten von Vormund*innen (Rechtsgrundlagen)
-„Kooperationspartner Jugendamt (Jugendhilfe)“
-Kooperation mit dem Familiengericht
-„Wo lebt mein Mündel?“ mit z.B. dem Besuch einer Jugendhilfeeinrichtung
-Psychologische Grundlagen, Interaktion und Kommunikation mit Kindern und Jugendlichen
-Rollenverständnis / Kommunikation und Kooperation im Leistungssystem
-Kontakt – Beziehung – Begleitung
-Handlungsstrategien bei (Vermutung auf) sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche
-Regelmäßige Reflektion / Austausch / Beratung
Matching und Begleitung
Sind Ehrenamtliche gefunden und geschult, geht es als nächstes in den sogenannten Matching-Prozess.
Die pädagogische Fachkraft entwickelt eine Idee dazu, welches Mündel zu welchem ehrenamtlichen Vormund passen könnte, hieraus wird ein Termin für ein Kennenlernen von ehrenamtlicher Person und Mündel initiiert und daran gibt es anschließende Prozessschritte zum weiteren Vertrauensaufbau usw. In diesem Prozess kristallisiert sich heraus, ob das Mündel und der ehrenamtliche Vormund gut zueinander passen, oder ob man noch einmal schaut, ob ein anderer Vormund besser passen könnte. Das Mündel hat in dem Findungsprozess ein Mitspracherecht, denn es muss am Ende gut miteinander harmonieren.
Begleitung
Nach dem erfolgreichen Match werden die Ehrenamtler durch die Fachkraft weiterhin Beraten und unterstützt.
Hierzu werden insbesondere folgende Angebote initiiert:
-Bereits in der Vorbereitungsphase die Weichen für eine gute Beratungsbeziehung stellen
-Insbesondere zu Beginn einer ehrenamtlichen Vormundschaft beratend begleiten
-Beantwortung wiederkehrender Beratungs- und Unterstützungsanfragen proaktiv vorbereiten
-Regelmäßige Austauschangebote für Einzelvormünder durchführen
-Regelmäßige Gruppentreffen als Erfahrungsaustausch organisieren
-Vereinbarungen mit den ehrenamtlichen Vormund*innen treffen
-Fallzuständige Fachkräfte in die Beaufsichtigung einbinden
-Berichtserstellung der Einzelvormund*innen begleiten
-Mit den Einzelvormund*innen Vereinbarungen zur Beaufsichtigung treffen
-Mit Pflege- und Betreuungspersonen im Gespräch sein